Morbus Parkinson

Die Parkinsonsche Krankheit (Morbus Parkinson) ist eine der bekanntesten und häufigsten Erkrankungen des Nervensystems. Ihren Namen verdankt sie dem britischen Naturwissenschaftler James Parkinson, der die typischen Symptome Anfang des 19. Jahrhunderts als Erster ausführlich beschrieb. Einige Jahre später wurde die Erkrankung schließlich nach ihrem Entdecker benannt.

Parkinson selbst sprach damals fälschlicherweise von der „Schüttellähmung“ (Paralysis agitans) – mit einer Lähmung hat Morbus Parkinson in Wirklichkeit jedoch nichts zu tun.

Auch heute noch gibt die Krankheit viele Rätsel auf.

Mittlerweile weiß man zwar, dass die typischen Symptome auf ein gestörtes Gleichgewicht wichtiger Botenstoffe im Gehirn zurückgehen, die eigentliche Ursache der Parkinsonschen Krankheit ist aber immer noch unbekannt.

Morbus Parkinson ist derzeit nicht heilbar, doch mit Hilfe von Medikamenten kann die Lebensqualität deutlich verbessert werden. Seit in den 60er Jahren mit der Entdeckung von L-Dopa und später den Dopamin-Agonisten bahnbrechende Fortschritte erzielt worden waren, lassen sich die Symptome der Erkrankung bei den meisten Patienten wirksam bekämpfen.

Symptome:
Zittern, Muskelsteifheit und Bewegungsarmut – Mediziner sprechen von Tremor, Rigor und Bradykinese – sowie ein unsicherer Gang die hervorstechendsten Merkmale einer Parkinson-Erkrankung. Aber nicht bei jedem Parkinson-Patienten zeigen sich alle diese Symptome gleich stark.

Therapie:
Noch vor rund 50 Jahren konnten Menschen mit der Parkinson-Krankheit kaum zufrieden stellend behandelt werden. Das hat sich mittlerweile jedoch Dank der Aufklärung der zugrunde liegenden Mechanismen geändert. Die Erkrankung selbst ist zwar immer noch nicht heilbar; eine gezielte Parkinson-Therapie kann die Krankheitssymptome jedoch deutlich mildern. Vor allem Medikamente, die den Dopamin-Mangel ausgleichen, ermöglichen vielen Parkinson-Patienten heutzutage im Alltag, im Beruf und in der Familie ein selbstständiges Leben ohne wesentliche Einschränkungen.

Zu dieser Entwicklung haben insbesondere zwei Arten von Parkinson-Medikamenten beigetragen: L-Dopa sowie die Gruppe der Dopamin-Agonisten.

Neurochirurgische Therapie:
Medikamente sind derzeit die wichtigste Säule der Parkinson-Therapie.

Daneben gibt es weitere Behandlungsansätze, die möglicherweise in Zukunft eine größere Rolle spielen könnten. Ein noch relativ junges, aber viel versprechendes Verfahren ist die Tiefenhirnstimulation. Hierbei werden dem Parkinson-Patienten unter lokaler Betäubung kleine Sonden in die vom Parkinson betroffene Hirnregion eingesetzt.

Über einen sehr feinen Draht stehen diese Sonden mit einem kleinen Gerät in Kontakt, das als eine Art Hirnschrittmacher fungiert. So können Reize von außen in diejenigen Teile des Gehirns gesendet werden, die von der Parkinson-Krankheit betroffen sind. Die Stimulation ersetzt damit die Impulse, die beim Gesunden durch das Dopamin weitergeleitet werden.

Da die Methode recht aufwändig ist, wird die Tiefenhirnstimulation bislang nur bei Parkinson-Patienten eingesetzt, bei denen andere Therapien nicht oder nicht mehr zum Erfolg führen.

Noch in den Kinderschuhen stecken Behandlungsansätze, die versuchen, durch das Einbringen von Stammzellen in die betroffene Region den Verlust an Dopamin-produzierenden Zellen auszugleichen. Auch mit Hilfe der Gentherapie versucht man, das Gleichgewicht der Botenstoffe im Gehirn wiederherzustellen. Erste Studien haben zwar zum Teil schon zu ermutigenden Ergebnissen geführt, ob sich daraus jedoch tatsächlich konkrete Therapiemöglichkeiten ergeben, bleibt abzuwarten.

weitere Therapiemöglichkeiten:
In der umfassenden Betreuung von Menschen mit Parkinson haben auch die nicht-medikamentösen Therapien wie Krankengymnastik, Logopädie oder Psychotherapie ihren festen Platz.

Durch eine regelmäßige Krankengymnastik kann die Beweglichkeit der Patienten – vor allem zu Beginn der Erkrankung – ganz entscheidend gefördert werden. Spezielle Übungen beugen schmerzhaften Verspannungen vor, trainieren den Gleichgewichtssinn und verbessern die Feinmotorik. Mit Hilfe einer speziellen Atem- und Sprechtherapie lassen sich die bei Morbus Parkinson häufigen Sprech- und Schluckstörungen lindern.

Um unangenehme Begleiterscheinungen einer Parkinson-Krankheit – z. B. Verspannungen, Schmerzen oder Schlafstörungen – zu reduzieren, können auch alternative Heilmethoden wie die Akupunktur helfen. Ob sich damit allerdings auch die eigentlichen Symptome der Erkrankung beeinflussen lassen, ist umstritten.